RTL – Das Ende von Doku Fiction

Im Oktober 2020 war es mal wieder soweit. RTL überlegte sich, das Nachmittagsprogramm komplett umzukrempeln. Man wollte sich von Formaten wie “Kitsch oder Kasse” und “Hensslers Countdown” verabschieden, da diese nicht die gewünschten Quoten eingefahren haben.
Marco Schreyl war mit seinem Talk schon gar nicht mehr aus der Sommerpause zurückgekommen.
Man entschied sich also bei RTL die sogenannten Doku Fiction Formate ins Leben zu rufen. Damit wollte man gleich zu Beginn die Verwechslung zu Scripted Reality aus dem Weg räumen, obwohl das Format ähnlich ist.
In der Musikfabrik vom 02. Oktober folgte der entsprechende Beitrag.
Es ging um die Formate “110 – Echte Fälle der Polizei” und “Tatort Deutschland – Aus den Akten der Justiz”.
“110 – Echte Fälle der Polizei” sollte sich (wie der Name schon sagt) um echte Fälle der Polizei drehen. Diese werden mit Hilfe von Laienschauspielern nachgespielt. Oliver Huth (Stellv. Landesvorsitzender NRW Bund Deutscher Kriminalbeamter) und den von “Das Jugendgericht” bekannte Christopher Posch kommentierten die Fälle.
In “Tatort Deutschland – Aus den Akten der Justiz” ging es dann mehr um “alltägliche” Probleme. Von Nachbarschaftsstreitigkeiten bis hin zu Männern, die ihre Frauen betrogen haben ist alles dabei. Hier wurden die Fälle von zwei Richterinnen kommentiert.
Die Quoten: durchwachsen
Anfang November komplettierte man dann den neuen Nachmittag mit einem weiteren Format: “Im Einsatz – Jede Sekunde zählt”. In diesem Format wurden Rettungssanitäter bei echten Einsätzen von einem Kamerateam begleitet.
Man änderte jedoch aufgrund der schwächelnden Quoten dann das Programm. “Tatort Deutschland – aus den Akten der Justiz” wurde vorerst aus dem Programm genommen und man ersetze es durch “Im Einsatz – Jede Sekunde zählt”.
“110 – Echte Fälle der Polizei” lief allerdings weiterhin von 14 – 15 Uhr.
Nachdem diese Konstellation einige Wochen lief, merkte man seitens RTL, dass das Rettungssanitäterformat bei den Zuschauerinnen und Zuschauern nicht wirklich berauschend ankam. Deswegen stellte man das Format “Im Einsatz – Jede Sekunde zählt” bereits nach einigen, wenigen Wochen komplett ein.
Ab diesem Zeitpunkt lief dann nur noch von 14-15 Uhr “110 – Echte Fälle der Polizei”. Die restliche Sendezeit von 15-17:30 Uhr wurde dann von den “Superhändlern” überbrückt, ehe dann ab 17:30 Uhr die Sendung “Unter Uns” lief.
Dieses Schema wurde bis Anfang Januar so beibehalten, bis dann neue Folgen von “Tatort Deutschland – Aus den Akten der Justiz” folgten. Diese liefen dann an Stelle von “110 – Echte Fälle der Polizei”.
Als auch hier die letzte Folge gelaufen war, entschied man, die gesamten Doku Fiction Formate einzustellen, da diese nicht die gewünschten Quoten erreichten. Ab dem 22. Februar sollte das in Kraft treten.
Man möchte jetzt mehr in die Tierrichtung gehen und eine Haustiershow sowie eine Tierarztsendung produzieren.
Und auch die letzte Woche von “Tatort Deutschland – Aus den Akten der Justiz” lief leider auch eher schlecht als recht:
Nachdem der Start der Tierformate auch eher nüchtern verlief, würde ich RTL wirklich einen Erfolg gönnen.